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40 Tonnen Stahl auf Heimreise

So schnell wie sie errichtet war, war sie auch wieder zerlegt. Nach knapp zwei Jahren Standzeit wurde am vergangenen Samstag die Behelfsbrücke über den Weißen Regen zwischen Cham und Chammünster von 40 Helferinnen und Helfern der THW-Ortsverbände Cham, Roding und Freising auseinandergebaut und anschließend ins Depot nach Freising verbracht.

Hauptsächlich in Handarbeit wurden die Teile der Bailey-Brücke zerlegt und zum Transport ins Freisinger Brückendepot verladen

Die aus einer Vielzahl verschiedenster Stahlteile zusammengefügte Baileybrücke hatte in den vergangenen zwei Jahren gute Dienste geleistet, um den marode gewordenen Vorgänger bis zum Einhub der neuen Stahlbrücke zu ersetzten und Spaziergängern, Fahrradfahrern und anderen Erholungssuchenden weite Umwege zu ersparen. Bereits Mitte August wurde der hölzerne Fahrbahnbelag entfernt, um die Brücke für den Kranhub zu erleichtern, welcher im Anschluss vorgenommen wurde. Seitdem warteten knapp 40 Tonnen Stahl auf einer speziellen Rollbahn auf ihre Zerlegung.
Am Samstagmorgen waren die THWler angerückt, um mit dem Rückbau zu beginnen. Sowohl kräftige Hammerschläge als auch Fingerspitzengefühl waren von den Ehrenamtlichen nötig, um den Stahlkoloss transportfertig zu bekommen. Lediglich zum Entfernen der Seitenteile wurde der Freisinger Autokran benötigt, hauptsächlich in Handarbeit kann das Brückensystem bewegt und transportiert werden. Was sich schon oft als großer Vorteil des Bailey-Systems herausstellte, trieb trotz angenehmer Temperaturen so manchem THWler den Schweiß auf die Stirn. Mit sechs Mann können die knapp 300 Kilo scheren Seitenteile der Brücke dennoch effektiv bewegt werden. Vom kleinen Federstecker bis hin zum massiven Fahrbahnträger hatten alle Teile des 70 Jahre alten Brückensystems zur vollsten Zufriedenheit der Erbauer ihren Dienst zuverlässig verrichtet. Nach knapp vier Stunden konnten die Arbeiten unter dem Kommando des Freisinger Brückenbau-Leiters Florian Wigger abgeschlossen werden.

Sowohl 1. Bürgermeister Martin Stoiber als auch Dipl. Ing (FH) Josef Ried von der Bauverwaltung wohnten den Arbeiten bei und zogen gemeinsam mit dem Chamer THW-Chef Dominik Schmidt ein positives Fazit der aus der Not geborenen Lösung THW-Behelfsbrücke. Parallel zum Ausbau wurde sofort damit begonnen, die Brücke für ihren Transport ins Depot der Freisinger Brückenbauer auf insgesamt fünf LKW zu verladen und aufwändig zu sichern. Nach zwei Jahren im Landkreis Cham warten die Brückenteile dort, um notfalls bundesweit nach Katastrophen wieder zum Einsatz zu kommen.

 


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