Um die behördlichen Anlaufstellen in Grenznähe zu entlasten, besteht aktuell die Notwendigkeit, Warteräume für Asylsuchende einzurichten. Der Bund wird daher in enger Abstimmung mit Bayern Warteräume einrichten. Zur Auswahl der Standorte haben in den vergangenen Wochen Teams aus Spezialisten des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerkes verschiedene Orte in Bayern erkundet. Besonders im Fokus waren dabei Standorte der Bundeswehr, weil dort die Möglichkeit besteht, solche Warteräume an die bereits vorhandene Infrastruktur anzuschließen. Die Wahl für einen ersten Wartebereich ist daher auf die Gäubodenkaserne in Feldkirchen bei Straubing gefallen. Dort wurde in einem Mammut-Einsatz seit Freitag ein erster Wartebereich für rund 1500 Schutzsuchende errichtet. Zelte, Dusch- und WC-Container sowie Verpflegungsstellen wurden innerhalb kürzester Zeit errichtet und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlingsaufgaben (BAMF) übergeben. Mit dabei auch die Helfer des THW Cham:
Fordernder, aber sinnvoller Einsatz
Das THW wird unterstützend in den Bereichen Transportlogistik, Stromversorgung, Beleuchtung, Wasser- Abwasser-Infrastruktur und Führung mit bis zu 150 Helfern täglich tätig. Hauptaufgabe des Teams rund um den Chamer Logistik-Einheitsführer Thomas Laumer ist dabei die Planung und Zuführung von Material, um Sanitärcontainer anzuschließen oder Zelte zu beleuchten und zu heizen. Weiterhin kümmern sich die Chamer Helfer mit ihrem Tank - Unimog um die Treibstoffversorgung der zahlreichen Aggregate und Lichtmasten und unterstützen die Helfer des DRK bei Transportaufgaben zur Flüchtlingsversorgung. Die Chamer Logistiker sind sozusagen die „Feuerwehr“ des THW: Holzbalken organisieren und auch gleich beim Sägewerk abholen,Wolldecken mit dem Geländestapler zu den Flüchtlingszelten liefern, einen defekten Benzinschlauch beim Aggregat tauschen, Diesel für die Bundeswehr – die Liste der Aufgaben ist lang. Alles mit dem Ziel, mit behördenübergreifendem Teamwork den Flüchtlingen eine annehmbare Unterkunft, etwas Ruhe und ein Gefühl von Sicherheit zu geben. „Ein überaus fordernder, aber sinnvoller Einsatz!“, so Tom Laumer, „ Viele Zahnräder greifen ineinander, um diesen Großeinsatz zu stemmen.“ Für die ehrenamtlichen THWler oftmals ein Kraftakt – der Dank gehört neben ihnen vor allem den Arbeitgebern und Familien, die Verständnis für diese wichtige Tätigkeit aufbringen. Die Flüchtlingstragödie wird die Hilfsorganisationen sicher noch einige Zeit auf Trab halten.